https://equapio.com/deutschland/ist-deutschland-ein-staat-oder-ist-die-brd-eine-gmbh/

Aber vorsicht ist geboten, wenn es um 'UNSERE' Vergangenheit geht. Es wird viel, sagen wir mal, unverständliches geschrieben:

Zitat equapio.com:

Das Deutsche Reich: Ein kurzer Rückblick in die Geschichte

Die 3 Regierungszeiten des Deutschen Reiches

Das Deutsche Reich hatte drei Regierungszeiten. Das 1. Deutsche Reich wurde 1871 gegründet und war eine konstitutionelle Monarchie, mit einem demokratisch gewählten Parlament. Die Macht hatte jedoch der Kaiser und der von ihm ernannte Reichskanzler. Otto von Bismarck war der 1. Reichskanzler. Die Staatsverfassung nannte sich Kaiserreichsverfassung und definierte sein Staatsgebiet aus dem jetzigen Bundesgebiet, Elsass-Lothringen, Pommern, Schlesien, Posen, Ost-und Westpreussen. Nach dem ersten Weltkrieg verlor das Deutsche Volk die besetzten Gebiete Elsass-Lothringen (an Frankreich) und östliche Gebiete Preussens (heute Polen). Zitat ende.

Dabei nicht vergessen: 1916 haben die Deutschen und die Habsburger das Königreich Polen ausgerufen! Aber, Hintergrund war scheinbar Militärs gegen Russland zu gewinnen.

Auch Links IMMER hinterfragen!

Den STAATENBUND Deutsche Reich gab/ gibt es NUR einmal! Man könnte jetzt die 'Deutschen Reiche' zurück bis ins Nirwana abhandeln. Obwohl auch Preußen als 'Deutsches Reich' bezeichnet wurde - war/ ist Preußen ein Königreich.

Wie Historiker die nachfolgenden Firmen, oder Diktaturen benannt haben ist immer sehr siegerrelevant formuliert.

Das Deutsche Reich ist ein STAATENBUND! Dieser war natürlich monarchistisch geprägt. Waren doch die Staaten, ausser die Stadtstaaten, Königreiche bis Herzogtümer. UND sie haben die konstitutionelle Monarchie zugelassen; was meiner Ansicht ein Fehler war. Dieses Parlament war wie nachfolgende von Parteien zerfressen. Nur - es gab die Aufsicht der Staaten.

Als letzer Entscheidungsträger war immer der Kaiser maßgebend -der Souverän.

Nicht Äpfel mit Birnen 'verwechseln'! Das Deutsche Reich, der STAATENBUND, hatte eine Verfassung; die von 1871. KLICK http://www.documentarchiv.de/ksr/verfksr.html

Der Vergleich mit dem Verfassungsentwurf von 1848 ist nur symbolisch- Dieser war 'nur'  der Entwurf der Nationalversammlung; preußens.

Preußen war/ ist ein Königreich, und war/ist 'nur' Mitglied im STAATENBUND- allerdings das größte und mächtigste.

Und Preußen ist NICHT das Gebiet der heutigen BRD! Nachzulesen auf der Startseite und dem 1. Eintrag im BLOG.

IMMER aufpassen! Die Schüler/ Studenten von heute sind nicht, was wir einmal waren. Auch wichtig: Geschichte wird IMMER vom Sieger (mit)geschrieben.

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1914- 1918

100Jahre erster Weltkrieg

11 Friede mit Russland - Der Vertrag von Brest-Litowsk 1918

Im Herbst 1917 war die letzte militärische Offensive der Revolutionären Demokratie Kerenskys dramatisch gescheitert, die russische Armee und mit ihr der russische Staat befanden sich im Stadium der völligen Auflösung. Die in der Oktoberrevolution zur Macht gelangte bolschewistisch-sozialrevolutionäre Koalition erneuerte Kerenskys Friedensangebot, stellte zugleich einen Separatfrieden mit den Mittelmächten in Aussicht und erklärte die zaristischen Milliardenschulden an die Entente für annulliert.

Der deutsche Militarismus – für den sich mit einem Schlag die Perspektive eines Durchbruchs im Westen mit Hilfe der nunmehr frei werdenden Ost-Heere eröffnete – befand sich am Zenit seiner Machtentfaltung. Sein Kriegsziel wurde in den kommenden Friedensverhandlungen mit der von Trotzki geführten russischen Delegation offenkundig: Ein gewaltiges kontinentales Imperium, das einerseits die zehn Nationen Österreich-Ungarns in einem Mitteleuropa unter deutscher Führung zusammenfassen, andererseits im Westen Belgien und die französischen Erzgebiete, im Osten die russischen „Randvölker“ vom den baltischen Ländern bis zum Schwarzen Meer, im Südosten Rumänien, den Balkan und die Türkei bis zum Persischen Golf unter deutsche Hegemonie zwingen sollte. Unter diesen Vorzeichen trat eine starke Gruppierung innerhalb der Bolschewiki für den revolutionären Krieg gegen den deutschen Imperialismus ein, selbst um den Preis eines möglichen Verlustes des gesamten europäisch-russischen Territoriums. Schließlich aber setzte sich Lenins Position durch, der bereit war, einen Diktatfrieden zu akzeptieren, umso mehr, als ein solcher die dringend benötigte Atempause verschaffen konnte und – wie die aktuellen Massenstreiks in Österreich und Deutschland (Deutsches Reich*) nahelegten – der Fortgang des Krieges in Westeuropa auf eine allgemeine revolutionäre Erhebung hinauszulaufen schien.

Am 29. November 1917 hatten Deutschland (Deutsches Reich*) und Österreich-Ungarn das russische Friedensangebot angenommen, Mitte Dezember war ein (von den Mittelmächten allerdings wieder gebrochener) Waffenstillstand vereinbart worden, am 3. März 1918 wurde der Friedensvertrag von Brest Litowsk unterzeichnet. Es war ein Gewaltfriede: Russland verlor ein Drittel seiner Bevölkerung und die Hälfte seiner industriellen Kapazität. Kurland, Livland und Estland wurden selbstständig, vom Baltikum bis zur Ukraine sollte es zur Bildung deutsch kontrollierter Satellitenstaaten kommen. Beide Seiten verzichteten auf Reparationen. Die nach Millionen zählenden und nunmehr an die Mittelmächte übergebenen deutschen, österreichisch-ungarischen und türkischen Kriegsgefangenen stellten eine gewaltige Reservearmee für die Fortsetzung des Krieges an den anderen Fronten dar. Ein im Februar 1918 mit der Ukraine geschlossener Sonderfriede hatte diese zur (realiter allerdings niemals erfolgten) Lieferung von einer Million Tonnen Getreide verpflichtet. Brest-Litowsk eröffnete den Mittelmächten nunmehr die Möglichkeit, Lebensmittel und Rohstoffe Asiens über Russland zu beziehen, was de facto einer Durchbrechung der Entente-Blockade gleichkam.

Der Friede von Brest Litowsk hat den Ersten Weltkrieg im Osten Europas beendet; ABER seine Bestimmungen wurden in Versailles samt und sonders aufgehoben. Das vorliegende Dokument ist die Ratifikation des Vertrages vom 16. März durch den vierten außerordentlichen Sowjetkongress in russischer Sprache. Der Austausch der Ratifikation zwischen den Mittelmächten und Russland fand am 4. Juli 1918 in Berlin statt.

* 'Deutschland' ist die Sprache der Alliierten/ Sozialisten/ Kommunisten. Korrekterweise muß/ müßte man sagen STAATENBUND Deutsches Reich. Wo immer 'Deutschland', statt Deutsches Reich, gesagt/ geschrieben wird- ist die Indoktrination fortgeschritten.

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Nach dem verlorenen I.Weltkrieg verkrümelte sich Kaiser Wilhelm I. ; nach Holland.  Er dankte nicht ab, oder hinterließ einen Reichsverweser (Das ist einer, der die Hinterlassenschaft, incl. der Politik, geregelt hätte). Und er führte KEINE Exilregierung.

Am  29. September 1918 nerfte die Deutsche Heeresleitung die provisorische Regierung, unter Kanzler Max von Baden, einen Waffenstillstand zu erwirken; bei den Kriegsgegnern.

Die Alliierten/Entente von damals, speziell Wilson, wollten aber ohne Abdankung des Kaisers nicht über einen Waffenstillstand reden. Da sie den Krieg gegen Kaiser Wilhelm I. geführt hatten (!?) (Gibt es da vielleicht Paralellen zu dem 2. WK, wo der Krieg gegen einen Diktator geführt wurde(?) Ich denke nicht, da die Alliierten, nach dem Tod des Postkartenmalers, die Deutschen IMMER NOCH im Kriegszustand halten seit 1945).

9. November 1918 (!) Reichskanzler Max von Baden verkündet eigenmächtig den doppelten Thronverzicht. Das heißt, den Verzicht auf Kaiserkrone und Königskrone von Preußen.

Aber,  erst am 28. November übersandte der Kaiser eine Abdankung. Ein Schreiben, mit der Unterschrift Kaiser Wilhelm I., ohne den Zusatz ROY (????). DAS kann man jetzt auch so verstehen, das er kein König mehr ist.

Quellentext

Wortlaut der Abdankungsurkunde des Kaisers

"Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preussens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone. Zugleich entbinde ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preussens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preussischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueeides, den sie Mir als ihrem Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, dass sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reichs den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen."


Wilhelm II. am 28. November 1918 in Amerongen

Einschliesslich gebrochenem Siegel!


Da fällt mir ganz spontan auf,  eine Abdankung kann nur zugunsten eines Nachfolgers ergehen ; in der Monarchie.

Denkt da so mancher Schelm das Gleiche wie ich.....................?!

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Das Pamplet von Versailles (Juni 1919) war keine Friedensverhandlung!

Für einen Friedensvertrag hätten sie den Kaiser gebraucht- nicht die Nachfolgeregierung. Deshalb konnten die ENTENTE nur die Aufgabe der Wehrmacht, des Deutschen Reichs, akzeptieren. Deshalb Versailles. Die Unterschrift von Ebert im Juni 1919 war nur 'im Auftrage'- nicht 'in Vertretung'.

Darauf komme ich noch mal zurück.

Das Sozialdemokraten, unter Friedrich Ebert, auf deutsche Marinesoldaten schiessen liessen, erwähne ich hier nur der Form halber.

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https://fassadenkratzer.wordpress.com/2019/03/27/widerlegung-der-hauptschuld-deutschlands-am-1-weltkrieg/#more-5330

Widerlegung der „Hauptschuld“ Deutschlands am 1. Weltkrieg

Ein Gastbeitrag von Angelika Eberl

„Aber die Geschichte lässt sich auf die Dauer
nicht fälschen, die Legende vermag vor der
wissenschaftlichen Forschung nicht standzuhalten,
das dunkle Gewebe wird ans Licht gebracht und zerrissen,
auch wenn es noch so kunstvoll und fein gesponnen war.“

(Dr. Jacob Ruchti, Schweizer Historiker)1

Heute wird zwar unter den Historikern die These von der deutschen Alleinschuld kaum noch vertreten, doch wird nach wie vor die Behauptung unterstützt, Deutschland und Österreich-Ungarn seien die Hauptschuldigen an der Auslösung des Weltkriegs gewesen. Nachfolgend soll diese Hauptschuld-These anhand einer preisgekrönten Schrift des Schweizer Historikers Dr. Jacob Ruchti, den Erinnerungen des Generalstabchefs  Helmuth von Moltke3 und Forschungsergebnisse weiterer Historiker widerlegt  werden.

Vorab ist es wichtig, Klarheit darüber zu haben, was eine Teil- oder Gesamtmobilmachung damals bedeutete. Im Jahre 1892 erklärte General Boisdeffre, Leiter des französischen Generalstabs, nach der Unterzeichnung der gemeinsamen Militärkonvention dem Zaren Alexander III.: „Die Mobilmachung bedeutet eine Kriegserklärung. Mobilisieren heißt, den Nachbarn zu zwingen, das gleiche zu tun.4   Ebenso sah es sein russischer Kollege, General Nikolaj Obrucev: „Die Mobilisierungsbereitschaft bemißt sich nicht mehr in Wochen, sondern in Tagen und Stunden…. Der Schritt zur Mobilisierung kann jetzt nicht mehr als eine noch friedliche Maßnahme gelten; sie ist im Gegenteil ein äußerst entschlossener Akt zum Krieg…4 Daraus wird deutlich, dass dem Datum des Beginns der Mobilisation eine entscheidende Rolle zukommt. Russlands, am 25. Juli 1914 beschlossene Teilmobilmachung war schon mit der Einberufung von 1,1 Millionen Mann verbunden.5

Ruchtis Analyse der diplomatischen Vorgänge in England

Der britische Außenminister Sir Edward Grey hatte am 3. August 1914 in seiner Rede vor dem Unterhaus angekündigt, dass über die Vorgänge der vergangenen Woche so bald wie möglich Aktenstücke publiziert würden. Diese Aktenstücke sind dann erschienen und in der Sammlung des sogenannten englischen „Weissbuches“, später „Blaubuch“ genannt, zusammengefasst. Jacob Ruchti lag neben der Volksausgabe vom September 1914 auch noch die Originalausgabe des englischen Weissbuches vor.6
Durch akribisches Studium dieser Akten und anderer Aktensammlungen entlarvte Ruchti das diplomatische Doppelspiel des britischen Außenministers: In der Julikrise 1914 ließ Grey Österreich-Ungarn bis zum 24. Juli 1914 im Glauben, dass er sie unterstütze. Doch dann, als das österreichische Ultimatum an Serbien kam, tadelte er es wie der russische Außenminister Sasonow es wünschte in übertrieben scharfer Weise und tat nichts, um Russland und Frankreich von ihrem Beschluss der Teilmobilmachung zurückzuhalten.
Im Gespräch mit dem deutschen Botschafter Karl Max von Lichnowsky am 1. August 1914 machte Grey verwirrende Angaben und behauptete, er müsse seine Hände frei behalten. Doch seine Hände waren nicht frei, denn es gab streng geheime Militärabsprachen mit Frankreich und Belgien und seit November 1912 gegenseitige Beistandsbriefe zwischen Grey und dem französischen Botschafter Paul Cambon, die dem Parlament trotz Nachfragen zwei Jahre lang verschwiegen worden waren7. Und es gab sogar im Juni 1914 bezüglich der Marine Gespräche zwischen England und Russland, die Grey vor dem Unterhaus ebenfalls geheim hielt. 8

Grey forderte am 20. Juli 1914, dass Österreich die Ergebnisse seiner Untersuchung über die Hintergründe des Attentats von Sarajewo veröffentlichen müsse, und wenn diese schwerwiegend genug seien, könne Russland mäßigend auf Belgrad einwirken. Der Gedanke eines Krieges zwischen irgendwelchen Großmächten sei ihm (Grey) verhasst und dass eine Großmacht wegen Serbien in einen Krieg verwickelt würde, erschiene ihm verabscheuenswürdig. Daran ist bemerkenswert, dass Grey schon am 20. Juli 1914 die Möglichkeit eines Krieges zwischen Großmächten gesehen hat.9

Am meisten Anstoß erregte Punkt 5 des österreichischen Ultimatums an Serbien vom 23. Juli 1914, das am Morgen des 24. Juli den europäischen Kabinetten mitgeteilt wurde. Er enthielt die Forderung, dass Serbien sich verpflichten sollte, zur Unterdrückung der gegen die territoriale Integrität Österreich-Ungarns gerichteten serbischen Bewegung die Mitwirkung von Organen der österreichisch-ungarischen Regierung zu akzeptieren.10  Österreich-Ungarn vertrat den Standpunkt, wenn es eine europäische Großmacht bleiben wolle, müsse es nun endlich reagieren. Punkt 5 des Ultimatums erschien, von außen betrachtet, als schwere Demütigung. Doch Ruchti schreibt:
Wenn man aber weiss, was Serbien für Umtriebe gegen die Nachbarmonarchie innerhalb und ausserhalb seiner Grenzen nicht nur geduldet, sondern begünstigt und – wie Oesterreich aus Erfahrung wusste – nicht gewillt war, selber Ordnung zu schaffen, erscheint die österreichische Forderung in Artikel 5 nicht halb so ungeheuerlich.“ 11

Einschub: Die Hintergründe in Serbien

Viele Serben waren, als orthodoxe Christen, im Verlauf der Jahrhunderte aus dem muslimischen Osmanischen Reich ins benachbarte, christliche Österreich-Ungarn eingewandert. Hier nahm man sie auf und  gewährte ihnen Religionsfreiheit, eine eigene Kirchenorganisation und Steuerprivilegien. Im Laufe der Zeit entstand so ein großer Bevölkerungsanteil von Serben innerhalb der Habsburger-Monarchie. Im 19. Jahrhundert befreiten sich die Serben im Osmanischen Reich von der Herrschaft der Osmanen und bildeten ein Königreich Serbien, mal unter der Herrschaft der Dynastie der Obrenovići und mal unter der der Karadjordjevići. Die Obrenovići waren relativ österreich-freundlich, und das gefiel vielen radikalen Strömungen in Serbien nicht. So wurden zwei Könige der Obrenovići: Mihailo und Alexandar ermordet. Die Dynastie der Karadjordjevići  war Russland zugeneigt.

Es gab Kräfte in Russland, auch in Frankreich und England, die die panslawistische Idee beförderten und dazu 1857 in Moskau unter wesentlicher Beteiligung des glühenden Panslawisten Pogodin das sogenannte „Slawische Wohltätigkeitskomitee“12 gründeten. Dieses bot nicht nur „Wohltätigkeit“ an, sondern unterstützte auch mit Geld u. Waffen die verschiedensten Aufstandsbewegungen auf dem Balkan. Zudem wurde im Laufe der sechziger Jahre unter serbischen Studenten eine «Ujedinjena Omladina srpska» gegründet, die verschiedene serbische Jugendgruppen innerhalb und außerhalb Serbiens verband und auch revolutionäre Zielsetzungen hatte. Sie war tiefgreifend von den Geheimbund-Ideen des italienischen Revolutionärs Giuseppe Mazzini inspiriert.13

Die Radikale Partei in Serbien strebte schon in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts danach, die politische Macht in Serbien zu übernehmen und scheute vor keinen Mitteln zurück. Allein zwischen 1883 und 1887, während der Herrschaft der Österreich-freundlichen Dynastie der Obrenovići, wurden 36414 politische Morde begangen, und 1903 wurde durch geheimdienstliche Machenschaften das Herrscherhaus der Obrenovići gestürzt, wobei auch König Alexandar und seine Frau Draga selbst eines grausamen Todes starben. An die Macht kam danach schließlich die Russland-freundliche Dynastie der Karadjordjevići.

Durch den bedeutenden Einfluss Lord Salisburys war Österreich-Ungarn auf dem Berliner Kongress (1878) „beauftragt“ worden, Bosnien und die Herzegowina zu verwalten. England gab Österreich sozusagen das Mandat, diese Aktion im Balkan «zum Heile Europas» vorzunehmen. In Österreich gab es eine heftige Opposition dagegen, weil die Deutschstämmigen sagten: Wir haben schon genug Slawen.15 Doch 1908 wurden Bosnien und die Herzegowina von Österreich-Ungarn annektiert. Dadurch stieg in Serbien der Hass auf Österreich-Ungarn noch stärker an, und es entstanden mehr oder weniger geheime Gruppen, die auf die Zusammenführung möglichst aller Südslawen in einem Gesamtstaat hinarbeiteten und durch terroristische Akte das Feld dafür bereiten wollten. Einige dieser serbischen Organisationen wollten auch Gebiete aus Österreich-Ungarn diesem Gesamtstaat hinzufügen. Eine der  radikalsten unter ihnen war die Ujedinjenje ili smrt “, die „Schwarze Hand“.

Die beiden Mordopfer des Attentats von Sarajewo, der österreich-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie, waren sehr sorgfältig ausgewählt worden, denn Franz Ferdinand war den Slawen durchaus zugeneigt, er hatte entgegen der Habsburger-Etikette, aus Liebe eine Slawin aus rangniederem Adel geheiratet. Er wollte die Slawen innerhalb Österreich-Ungarns mit den Deutschen und Ungarn gleichstellen und aus der K + K-Doppelmonarchie eine Triple-Monarchie machen, wenn er Kaiser geworden wäre. Der Mörder des Thronfolgers und seiner Frau Sophie war Gavrilo Princip, ein junger, serbischer Bosniak, ein Oberrealgymnasialschüler.  Rekrutiert worden waren er und noch andere Schüler durch Dragutin Dimitrijević, genannt Apis, den Kommandanten des serbischen Militärgeheimdienstes, der auch Befehlshaber des Geheimbundes „Schwarze Hand“ war.
Mittlerweile ist bewiesen, dass der serbische Ministerpräsident Pašić, der von einem südslawischen Vielvölkerstaat träumte, an der Planung des Doppelmordes beteiligt war und zwar durch einen Handzettel mit seiner Anweisung, drei Oberrealschülern Bomben und Pistolen zu geben. 16

Reaktionen auf das Ultimatum Österreichs

Am 24. Juli 1914 ließ auch die deutsche Regierung ihren Standpunkt in London und Paris erklären. Er deckte sich mit dem österreichischen Standpunkt in Bezug auf Serbien. Eine Untersuchung habe bewiesen, dass Serbien die Absicht habe, Gebietsteile der Donaumonarchie abzutrennen. Wenn Österreich weiterhin eine Großmacht bleiben wolle, müsse es gegenüber Serbien die Erfüllung seiner Forderungen verlangen. Die Note schließt mit den Sätzen:
„Die deutsche Reichsregierung wünscht hiermit ihrer Ansicht nachdrücklich Geltung zu verschaffen, dass der vorliegende Fall ausschliesslich eine Frage zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien ist, und dass die Grossmächte sich ernstlich bemühen sollten, diese Frage allein den zunächst Beteiligten zur Lösung zu überlassen. Die deutsche Reichsregierung wünscht dringend, dass der Konflikt lokalisiert bleibe, da die Einmischung einer andern Macht wegen der bestehenden verschiedenartigen Vertragsverpflichtungen unabsehbare Folgen mit sich bringen könnte.“ 17

Grey schrieb daraufhin eine Antwort: Wenn das Ultimatum keine Unstimmigkeiten zwischen dem Zarenreich und Österreich zur Folge habe, werde er sich mit der Angelegenheit nicht befassen. Ruchti: „Er unterscheidet scharf zwischen österreichisch-serbischem und einem möglichen österreichisch-russischen Konflikt. Der erstere gehe ihn nichts an. Im letztern aber steht er auf Russlands Seite.“ 18

In Russland führte das Ultimatum sofort zu einer gefährlichen Wendung. Außenminister Sasonow teilte dem britischen Botschafter in St. Petersburg, Sir George Buchanan, schon am Morgen des 24. Juli 1914 am Telefon mit, dass er sich mit ihm und dem französischen Botschafter in der französischen Botschaft treffen wolle, da der österreichische Schritt zweifellos zu einem baldigen Kriege führen dürfte.“ Sasonow sagte beim Treffen, dass das „Verhalten Österreich-Ungarns herausfordernd und unmoralisch sei, denn es hätte nie einen solchen Schritt unternommen, ohne zuerst Deutschland befragt zu haben…. Er hoffe, dass die grossbritannische Regierung bald ihre Solidarität mit Russland und Frankreich erklären würde.“

Sasonow sagte weiter, die russische Mobilisierung müsse am nächsten Tag, dem 25 Juli beschlossen werden und wenn ein Krieg käme, würde England früher oder später mit hineingezogen und er „hoffe…, dass England den Schritt Österreichs scharf tadeln möge.“ Das tat Grey dann am selben und am folgenden Tag, er erfüllte somit Sasonows „Wunsch.“ Buchanan hatte am Ende der Konferenz den Eindruck, dass Frankreich und Russland entschlossen waren, „a strong stand“ – „eine feste Haltung“ einzunehmen – was in der Diplomatensprache bedeutet, sie würden es auch auf einen Krieg ankommen lassen. 19

Grey schlug eine vermittelnde Vier-Mächte-Konferenz in London vor, die aber von Bethmann-Hollweg abgelehnt wurde, da er am Erfolg einer solchen Tagung zweifelte. Sie würde aus zwei Parteien bestehen, von denen jede über die andere richte. Grey machte allerdings gegenüber Russland seine Haltung zum serbischen Konflikt schon am 25. Juli in einer Depesche an Buchanan klar:
„Ich denke nicht, dass das englische Volk   einen Krieg unserseits wegen des serbischen Streitfalls gutheissen würde. … Sollte aber ein Krieg ausbrechen, dann dürften weitere Entwicklungen der Lage uns zur Teilnahme daran zwingen und ich bin bemüht, ihn zu vermeiden.
Die
Mobilisation Russlands und Oesterreich-Ungarns ist durch das plötzliche und äusserst schroffe Auftreten der Donaumonarchie fast unvermeidlich geworden und in Kürze zu erwarten.21

Hier vermittelte Grey drei wichtige Informationen an Russland: 1. Er verurteilt die Tat Österreich-Ungarns, wie es Russland wollte, 2. er stellt Englands Teilnahme am Krieg in Aussicht und 3. gibt praktisch seine Zustimmung zur russischen Mobilisation.

Die Reaktion Serbiens und seine Unterstützung

Am 25. Juli 1914 kam kurz vor Fristablauf Serbiens Antwort auf das österreichische Ultimatum.
„Le Gouvernement Royal de Serbie condamne toute propagande que serait dirigée contre l’Autriche-Hongrie…“
„Die serbische Regierung verdammt jede Propaganda, die angeblich gegen Österreich-Ungarn gerichtet ist.“
Danach behauptete Serbien, dass es gar keine solche Propaganda gegeben habe, was als Antwort in Österreich-Ungarn einen sehr schlechten Eindruck machen musste und als ungenügend empfunden wurde. Die serbische Regierung musste davon schon im Voraus überzeugt gewesen sein, denn sie mobilisierte am 25. Juli nachmittags um 15 Uhr. Dass sie auch nicht die Absicht hatte, ihren bisherigen Kurs zu ändern, geht aus einer Mitteilung des serbischen Gesandten in London vom 23. Juli hervor: Serbien sei zwar bereit, Österreich Genugtuung zu verschaffen, wenn aber von ihm verlangt würde, gewisse politische Ideale aufzugeben, so könne sich ein unabhängiger Staat einer solchen Bevormundung nicht unterwerfen.

Was das für „Ideale“ waren, das erläutert Ruchti: „Zu den „politischen Idealen“ der Serben gehörte aber auch die Eroberung von Syrmien, Slavonien und Dalmatien – Provinzen, die niemals unter serbischer Herrschaft standen.“20

Am 27. Juli sagte der britische Botschafter in Petersburg, Sir George Buchanan zu Sasonow, „dass S. Ex. Unrecht hätten, anzunehmen, dass den Friedensbestrebungen damit gedient wäre, wenn der deutschen Regierung mitgeteilt würde, dass, im Falle sie Oesterreich-Ungarn mit den Waffen unterstützte, sie es nicht nur mit Russland und Frankreich, sondern auch mit uns zu tun hätte.“

Wie vornehm das doch ausgedrückt war, doch es hieß im Klartext: England stehe an der Seite Russlands und Frankreichs, aber man solle es den Deutschen ja nicht sagen. Außerdem gab Buchanan Sasonow  – natürlich nur im Interesse des Friedens – den Rat, den Mobilisationsbefehl so lange wie möglich hinauszuschieben. Dabei hatte Außenminister Grey seinem Botschafter Buchanan doch am 25. Juli jene Depesche zur Weitervermittlung an Sasonow geschickt, in der Grey das Vorgehen Österreich-Ungarns scharf verurteilt, Englands Teilnahme am Krieg in Aussicht gestellt  und praktisch seine Zustimmung zur russischen Teilmobilisation gegeben hatte. Die Russen verstanden den Wink von Buchanan und leugneten ihre, schon am 25. Juli beschlossene Teilmobilisation gegenüber den Deutschen zweimal: nämlich am 27. und 29. Juli. Doch unmittelbar nach der zweiten Leugnung gaben sie sie dann öffentlich bekannt.22

In der Entente gab es, so belegen es die Dokumente des Weissbuchs, wie Ruchti schreibt, eine „Tendenz …, für den ganzen Konflikt Deutschland verantwortlich zu machen, mehr als Oesterreich. … Deutschland soll hinter der Note an Serbien stecken und Oesterreich den Rücken stärken.“ Ruchti wusste allerdings offenbar nichts von der „Blanko-Vollmacht“, die Kaiser Wilhelm Österreich-Ungarn  gegeben hatte.23 

Ebenfalls am 27. Juli bat Grey die deutsche Regierung, sie möge auf die österreichische Regierung einwirken, die Antwort Serbiens wenigstens als Besprechungsgrundlage zu betrachten.24 Bethmann-Hollweg gab diese Anregung sofort nach Wien weiter, doch aus Wien kam die Antwort, dass eben die Kriegserklärung an Serbien ergangen sei.25

Am 30. Juli 1914 ließ die deutsche Regierung in Petersburg erklären, dass sie die Bürgschaft für Serbiens Integrität übernehme, das heißt, dass Serbien keine Gebiete entrissen werden sollten. Aber Sasonow beharrte darauf, Österreich wolle aus Serbien einen Vasallen machen, doch der österreichische Außenminister Graf Berchtold ließ am 30. Juli der russischen Regierung die Zusicherung geben, „dass weder eine Verletzung der serbischen Souveränitätsrechte, noch eine Entreissung serbischen Gebietes seitens Oesterreich-Ungarns beabsichtigt sei.“

Die britische Regierung hatte in St. Petersburg schon angefragt, wie Sasonow dazu stehe und dieser antwortete am 28. Juli 1914: „dass, wenn Serbien angegriffen würde, Russland sich mit keiner Versicherung Oesterreichs über diese beiden Punkte begnügen könne und dass der russische Mobilisationsbefehl  gegen Oesterreich an dem Tage proklamiert würde, an dem es die serbische Grenze überschreite.“ [Anmerk.: Russland hatte schon am 25. Juli 1914 eine Teilmobilmachung beschlossen, siehe oben]

Das heißt im Klartext, Russland hätten Österreichs Zusicherungen sowieso nicht gereicht und Grey wusste das ab diesem Zeitpunkt auch. Dennoch spornte Grey „die deutsche Regierung zu Friedensbemühungen an, obwohl er wusste, dass Russland mit keinen Versprechungen zu befriedigen war.“ … „Deutschland wusste das nicht, und so gab denn der deutsche Staatssekretär die englischen Vorschläge nach Wien weiter. Damit hat die deutsche Regierung ihren Standpunkt geändert: Jetzt, am 30. Juli, angesichts der Gefahr eines allgemeinen Krieges, legte Deutschland seinem Verbündeten den Gedanken nahe, eine europäische Vermittlung anzunehmen.“ 26

Graf Pourtalès, der deutsche Botschafter in St. Petersburg, biss bei Sasonow auf Granit: Graf Pourtales machte „eine fast demütigende Anstrengung“, wie Ruchti kommentiert: „Morgens, 2 Uhr hatte er mit Sasonow  noch eine Unterredung, während welcher der deutsche Diplomat vollständig zusammenbrach, als er merkte, dass der Krieg unvermeidlich geworden sei. Er bat Herrn Sasonow, ihm einen Vorschlag zu machen, den er als letzte Hoffnung seiner Regierung in Berlin telegraphisch übermitteln wolle…“ 27

Sasonow verfasste daraufhin eine Erklärung auf Französisch, die den österreichischen Streit als europäische Angelegenheit betrachtete und forderte, Österreich-Ungarn solle in seinem Ultimatum alle Forderungen streichen, die Serbiens Souveränität antasten. Und am 31. Juli willigte das Wiener Kabinett ein, über den Inhalt der Note an Serbien mit sich reden zu lassen – doch am selben Tag kam die russische Generalmobilmachung. Aber Österreich erklärte Russland noch immer nicht den Krieg.

Ruchti: „Was lag jetzt näher, als den Verbündeten Oesterreichs, eben das deutsche Reich, so zu reizen, dass es zum sichern Bruche kam?“ Sasonow stellte Behauptungen auf, die nicht stimmten und diffamierte Deutschland und Österreich am nächsten Tag gegenüber den Botschaftern von England und Frankreich:
Nicht nur sei die ganze Politik Oesterreich-Ungarns voller Winkelzüge, sondern sie sei auch unmoralisch gewesen, und auf den Beistand seines deutschen Verbündeten bauend, glaube man in Wien, Russland herausfordernd behandeln zu können. Ebenso sei auch die Politik Deutschlands zweideutig und unaufrichtig …

Sasonow stellte also Deutschland und Österreich als Schuldige hin, doch sandte Buchanan an Grey am 31. Juli 1914 ein Danktelegramm Russlands an England, also an dem Tag, an dem Russland seine Generalmobilmachung durchgeführte – eine Generalmobilmachung für einen Krieg, zu dem er schon am 24. Juli entschlossen war (wie die Teilmobilmachung bestätigte) und mit diesem Dank erkennt Russland an, dass England Russland zugearbeitet hat, indem es „eine feste Haltung“ angenommen hatte. Was so eine „feste Haltung“ bedeutete, wurde oben erwähnt.28

Edward Greys Täuschung der Deutschen

Oben wurde bereits dargestellt, dass Grey Sasonow Signale gab, dass das British Empire im Kriegsfall auf Seiten der Entente stünde, doch die Deutschen wurden darüber bewusst im Unklaren gehalten. Hat Grey die Deutschen bewusst getäuscht? Dem inzwischen verstorbenen Dr. Herbert Pfeifer, war aufgefallen, dass an einer Stelle das Weissbuch, das Ruchti benutzt hatte, nicht mit dem Bericht von Moltke übereinstimmte. Hier folgt eine Zusammenfassung des letzten Texts 29 von Dr. Pfeifer:

Deutschland sei davon ausgegangen, dass Frankreich ohne Zusage englischer Waffenhilfe den Krieg nicht führen würde. So war es von entscheidender Wichtigkeit, zu wissen, ob England neutral bleiben würde. England habe seinerseits versucht, Deutschland über seine diesbezüglichen Absichten im Unklaren zu lassen. Es hat deshalb bis zum 31. Juli, ja sogar noch am 1. August 1914 behauptet, es sei frei und zu keinerlei Waffenhilfe verpflichtet, doch das stimmte nicht: Wie Ruchti recherchiert hatte, wusste Frankreich nämlich schon seit November 1912, dass es sich auf englische Waffenhilfe verlassen könne, denn es  gab einen Briefwechsel vom 22. und 23. November 1912 zwischen dem englischen Außenmister Grey und dem französischen Botschafter Cambon.

Ablauf: Als der deutsche Botschafter Lichnowsky – um endlich zu erfahren, woran er war – am 1. August 1914 dem britischen Außenminister Edward Grey die Frage gestellt habe, ob England neutral bleiben würde, wenn Deutschland bereit wäre, «die Integrität Frankreichs und seines Kolonialgebiets zu gewährleisten», habe Grey sich «gezwungen» gefühlt, «jedes Neutralitätsversprechen unter solchen Bedingungen endgültig zu verweigern… ». Daraus folgerte Ruchti dann: «Die deutsche Regierung wusste genug. Sie wusste jetzt, dass England im Sinne hatte, unter allen Umständen an einem Kriege gegen den deutschen Rivalen teilzunehmen». 30 Doch was Ruchti nicht wissen konnte, ist die Tatsache, dass der deutsche Botschafter in einer Depesche nach Berlin das Gegenteil von dem schrieb, was Grey als Inhalt des letzten entscheidenden Gesprächs mit Lichnowsky aktenkundig gemacht hatte. Dies wird nämlich erst aus dem Bericht des Generalstabschefs Helmuth von Moltke ersichtlich:
„- Die Depesche teilte mit, dass der Staatssekretär Grey dem Botschafter mitgeteilt habe, England wolle die Verpflichtung übernehmen, dass Frankreich nicht in den Krieg gegen uns eintreten werde, wenn Deutschland sich seinerseits verpflichte, keine feindselige Handlung gegen Frankreich zu unternehmen. Ich muss dabei bemerken, dass auch in Frankreich bereits am selben Tage wie bei uns die Mobilmachung befohlen und dies uns bekannt war…» 31

Dies widerspricht eklatant dem, was Grey im Weissbuch angelegt hatte! Pfeifer wirft die Frage auf, ob hier eine bewusste Irreführung vorlag. Grey hatte nämlich durchaus taktisches Interesse, dem deutschen Botschafter etwas anderes zu sagen, als er in den Akten als Antwort ablegte, z. B. die Deutschen hinzuhalten, um den verbündeten Ententemächten einen Zeitvorteil bei der Mobilisierung zu verschaffen. Dies kann man erschließen, wenn man bei Moltke weiter liest:
«Ich habe die Überzeugung, dass der Kaiser die Mobilmachungsorder überhaupt nicht unterzeichnet haben würde, wenn die Depesche des Fürsten Lichnowsky eine halbe Stunde früher angekommen wäre.»32

Moltke berichtet, die Depesche Lichnowskys habe beim Kaiser und seinem Kanzler eine «freudige Stimmung» hervorgerufen. Vermutlich bestätigte sie deren Hoffnung auf englische Neutralität und dass England in diesem Sinne auf Frankreich einwirken würde, und entsprechend zuversichtlich fiel die deutsche Antwortdepesche nach London aus. Doch «um 11 Uhr abends» kam die Antwort aus London – und darin erklärte der englische König, «ihm sei von einer Garantie Englands, Frankreich am Kriege zu verhindern, nichts bekannt. Die Depesche Lichnowskys müsse auf einem Irrtum beruhen oder er müsse etwas falsch verstanden haben».

Da begriff man in Berlin endlich, dass die deutsche Außenpolitik durch unangebrachte Vertrauensseligkeit total gescheitert war. Die Situation war total verfahren, und nun blieb als Möglichkeit nur noch, das zu tun, was militärstrategisch angesichts der von zwei Seiten bereits angelaufenen Mobilmachungen das Gebot der Stunde war.

England hätte in letzter Stunde durch Neutralitätserklärung den Krieg verhindern können. Moltke nicht, er war, als Militär, in der Zwangslage, sofort auf die höchst bedrohliche Situation eines drohenden Zweifrontenkriegs militärisch-logistisch reagieren zu müssen. Frankreich und Russland, waren bei ihrer Mobilisierung weit fortgeschritten, „hatten ihre Truppen zum Angriff formiert, der somit unmittelbar bevorstand. Darauf musste Moltke sofort reagieren, es blieb überhaupt keine andere Wahl. Er musste die Kriegsmaschinerie anwerfen und zwar grundsätzlich so, wie das für den Fall eines Zweifrontenkrieges minutiös, bis ins Kleinste genau, von seinem Vorgänger Graf Schlieffen vorgeplant worden war. Der Schlieffenplan sah den «Erstschlag» vor, als einzige Möglichkeit einer erfolgversprechenden Verteidigung gegen die von zwei Seiten drohende Übermacht.“ 29

Und diese Übermacht war gewaltig, wie der Historiker Markus Osterrieder akribisch recherchiert hat33, und da waren die Amerikaner noch gar nicht dabei:
68 deutschen Divisionen standen 92 französ., belg. und brit. Divis.; 58 deutschen und österr.-ung. standen 112 russ. u. serb. Divis. gegenüber.
In der Summe: 126 Divisionen gegen 204 Divisionen.

Allein aus dieser numerischen Unterlegenheit wird ersichtlich, daß die deutsche Planung den Zeitfaktor besonders zu berücksichtigen hatte.“

Rudolf Steiner setzte sich zu Beginn des Jahres 1919 sehr dafür ein, dass die Erinnerungen Moltkes veröffentlicht würden. Er wollte mit der Moltke-Dokumentation nachweisen, daß es in den entscheidenden Tagen des Jahres 1914 von deutscher Seite aus überhaupt kein planvolles, politisches Konzept gegeben hatte.34

Am 2. August verschwieg Grey dem Kabinett das Gespräch mit Lichnowsky vom Vortag. Stattdessen drohte er seinen liberalen Parteigenossen in der entscheidenden Kabinettsitzung vom 2. August mit Rücktritt, wenn sie ihn nicht unterstützen würden (die Liberalen waren gegen Krieg.) Am 3. August 1914 kommunizierte Grey in dieser schweren Krise für 24 Stunden nichts nach Deutschland.

Grey hielt am 3. August seine Rede im Unterhaus und erst an diesem Tag erfuhren die Volksvertreter zum ersten Mal von den beiden Briefen, die am 22. und 23. November 1912 zwischen Grey und Cambon ausgetauscht worden waren und die eine Art gegenseitiges Beistandsversprechen im Falle eines Angriffs einer dritten Macht enthielten. Man sei moralisch, wenn auch nicht formell, zur Waffenhilfe verpflichtet. „In eine so harmlose unverbindliche Form hatte Grey im November 1912 die englisch-französischen Abmachungen gekleidet.35 Es gab darüber keine richtige Parlamentsdebatte. Die Abgeordneten kamen nochmal am Abend desselben Tages zusammen und es gab eine kurze Debatte. Greys eigene Partei, die Liberalen, waren ziemlich wütend über ihn und verlangten, dass die Parlamentsdiskussionen darüber fortgesetzt würden. Doch dann beendete Arthur Balfour auf autoritative Weise die Debatte, indem er sagte: „Dies ist eine unverschämte und böse Debatte und wir müssen diese Debatte nun beenden.“ 36

Letzte Versuche der Deutschen, den Krieg zu verhindern

Kaiser Wilhelm hatte am 31. Juli 1914 in einer Depesche an den Zaren gefordert, dass Russland sämtliche Truppenbewegungen entlang der Grenze zu Deutschland einstellen solle. Danach wartete er 24 Stunden vergeblich auf eine Antwort. Am 1. August um 17 Uhr befahl er dann die Generalmobilmachung  – als letzte europäische Großmacht!  „Eine Stunde später wurde der deutsche Botschafter Pourtalès in Sankt Petersburg bei Sasonow vorstellig und fragte ihn dreimal, ob die russische Regierung die Mobilmachung abbrechen werde. In der Gewissheit, dass dies einen europäischen Krieg bedeutete, antwortete Sasonow, dass man weiter mobilmache. Graf Pourtalès überreichte dem russischen Außenminister die Kriegserklärung und brach in Tränen aus. Es war 18 Uhr am 1. August.“ 37

Aber offenbar hatte Pourtalès noch etwas bei sich, was dem gängigen Narrativ von der deutschen Kriegslust deutlich widerspricht. Die Historikerin Dr. Elisabeth Heresch schrieb einen interessanten Artikel über die Lebenserinnerungen des russischen Fürsten Alexis Scherbatov.38 Dieser erzählte ihr von seiner Begegnung mit Nikolaj de Basilij, der in der Julikrise 1914 Sekretär von Sasonow gewesen war. Fürst Scherbatov traf de Basilij lange nach dem Krieg in den USA.

Zitat: „… Scherbatov erinnert sich, wie ihm eines Tages zu seiner Überraschung de Basilij erzählte: «Als der deutsche Botschafter Graf Pourtalès nach Petersburg kam, hatte er nicht nur eine Depesche bei sich – jene mit der Kriegserklärung – sondern zwei; die zweite enthielt das Angebot, mit dem Schiedsgericht von Haag zu verhandeln. Ich habe die Kriegserklärung gewählt, denn ich wollte den Krieg. Ich weiß, das war ein Fehler. Vielleicht wäre sonst gar nichts passiert…»

Doch die Russen konnten, das ist der Kern der Abläufe vor Kriegsbeginn, sich nur durch die Rückendeckung der Briten so verhalten. Sir Edward Grey hätte nur durch  ein einziges Wort – das Wort „neutral“ – an den deutschen Botschafter Lichnowsky den Weltkrieg verhindern können. Er hat ihn bewusst herbeigeführt.

———————–

Anmerkungen:

1)     In : Zur Geschichte des Kriegsausbruches nach den amtlichen Akten der königlich Grossbritannischen Regierung, preisgekrönt durch die Universität Bern, Bern 1917, S. 48
2)     Dr. Peter Becker: „Der Friedensvertrag von Versailles – ein Schandvertrag
https://www.nachdenkseiten.de/?p=48554  und: Heinrich August Winkler vom 17. März 1989 Aktualisiert am 30. November 2012: Die verdrängte Schuld.  https://www.zeit.de/1989/12/die-verdraengte-schuld/komplettansicht
3)    Helmuth von Moltke: Betrachtungen und Erinnerungen in: Jacob Ruchti / Helmuth von Moltke: Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, Perseus-Verlag, Basel 2001, S. 101 ff.
4)    Markus Osterrieder, Welt im Umbruch, S. 760
5)    Mobilisierungsdaten:
Folgende Werke wurden dafür herangezogen:
–   Dr. Jacob Ruchti: Zur Geschichte des Kriegsausbruches.
–   Markus Osterrieder, Welt im Umbruch, Stuttgart 2014.
–   Wolfgang Effenberger und Willy Wimmer: Widerkehr der Hasardeure, Höhr-Grenzhausen 2014.
–   Gerry Docherty und Jim Macgregor: Verborgene Geschichte, Rottenburg, 2017

  • Russland hat am 25. Juli 1914 die Teilmobilisation beschlossen (das bedeutete schon mal die Einberufung von 1,1 Millionen Mann, als Vorspiel zur Generalmobilmachung). (Ruchti, S. 16, Welt im Umbruch 6, S. 759).

  • Russland leugnete seine am 25. Juli beschlossene Teilmobilisation den Deutschen gegenüber zweimal unter Ehrenwort am 27. und am 29. Juli. „Unmittelbar nach der zweiten Ableugnung gaben sie dieselbe öffentlich bekannt.“ (Ruchti, S. 24).

  • „Auch in Frankreich begannen jetzt die Vorbereitungen zur Mobilmachung…“ (Welt im Umbruch, S. 759)

  • Serbien (!) mobilisierte schon am 25. Juli 1914, nachmittags, um 3 Uhr. (Ruchti, S. 18).
    Am 31. Juli erfolgte die russische Generalmobilmachung. (Ruchti, S. 32)

  • Am Freitag, 31. Juli verkündete Deutschland die „drohende Kriegsgefahr.“ (Wiederkehr der Hasardeure 7, S. 195). Das ist noch nicht die Generalmobilmachung gewesen.

  • Jacob Ruchti :„In Österreich erging der Befehl zur allgemeinen Mobilisation (Generalmobilmachung) am 1. August morgens; die Kriegserklärung an Russland folgte erst am 5. August.“ (Ruchti, S. 34). (Bei Welt im Umbruch stehen auf S. 761 für Österreich: Teilmobilmachung ab 25. Juli, als Reaktion auf russische Teilmobilmachung und 31. Juli Generalmobilmachung – allerdings gibt Osterrieder dafür keine Quellen an).

  • Deutsche Generalmobilmachung am 1. August 1914, um 17:00; (Welt im Umbruch, S. 763 und Verborgene Geschichte8, S. 360, Moltke, S. 110).

6)      Ruchti, S. 6-7 und S. 42 – Perseus-Ausgabe: S. 44 u. Anmerk. Nr. 105 auf S.127
7)      John P. Cafferky: Lord Milners Second War, S. 103 ff. und Rudolf Steiner: Zeitgeschichtliche Betrachtungen, Band I, S. 44, Vortrag v. 4. 12. 1916.
Zu militärischen Absprachen zwischen England und Belgien siehe: Jim Macgregor / Gerry Docherty: „Der Krieg, der nicht enden durfte“, S. 42 ff.
8)      Terry Boardman:  The Battle for the Truth about the First World War, Min: 1:53:37 https://www.youtube.com/watch?v=_Hsb9SQ6Ayw
9)      Ruchti, S. 8, Grey an Rumbold, Botschaftsrat in Berlin, 20. Juli 1914; Weissbuch Nr. 1, Perseus-Ausgabe S. 45.
10)   Ruchti, S. 12, Perseus-Ausgabe S. 48-49
11)   Ruchti, S. 11. , Perseus-Ausgabe S. 47
12)   Rudolf Steiner: Zeitgeschichtliche Betrachtungen, Band 1, Dornach 2011, Taschenbuch, S. 280 ff.
13)   Rudolf Steiner: Zeitgeschichtliche Betrachtungen, Band 1, Dornach 2011, Taschenbuch, S. 411.
14)   Leopold Mandl: Der Mord als Mittel der Politik in Serbien. Aufsatz v. 1. Mai 1915.
15)   Rudolf Steiner: Zeitgeschichtliche Betrachtungen, Band 1, Dornach 2011, Taschenbuch, S. 238.
16)   Wolfgang Effenberger: Europas Verhängnis 14/18 – Die Herren des Geldes greifen zur Weltmacht, S. 58.
17)   Ruchti, S. 13, Note der deutschen Regierung an Grey, 24. Juli 1914, Weissbuch Nr. 9. Perseus-Ausgabe S. 49.
18)   Ruchti, S. 13. Grey an Rumbold, 24. Juli 1914, Weissbuch Nr. 11. Perseus-Ausgabe, S. 49.
19)   Ruchti, S. 13-16. Buchanan an Grey, 24. Juli 1914, Weissbuch Nr. 6 Perseus-Ausgabe, S. 50-53.
20)   Ruchti, S. 17-18 Perseus-Ausgabe, S. 54-55.
21)   Ruchti, S. 22, Grey an Buchanan, 25. Juli 1914; Weissbuch Nr. 24. Perseus-Ausgabe S. 58.
22)   Ruchti, S. 24, Buchanan an Grey, 27. Juli 1914, Weissbuch Nr. 44. Perseus-Ausgabe S. 59-60
23)   Im Artikel: „Wie ein westlicher Agent Sozialisten für die deutsche Kriegsschuld benutzte“ wurde auf diese „Blanko-Vollmacht“ – und warum und wofür sie gegeben wurde, eingegangen, siehe:  https://fassadenkratzer.wordpress.com/2019/03/21/wie-ein-westlicher-agent-sozialisten-fuer-die-deutsche-kriegsschuld-benutzte/#more-5303
24)   Ruchti, S. 27, Grey an Goschen, 27. Juli 1914; Weissbuch Nr. 46. Perseus-Ausgabe S. 62-63
25)   Ruchti, S. 27, Bunsen an Grey, 28. Juli 1914; Weissbuch Nr. 61, 62 und Berchtold an die K.u.k.Botschafter in St. Petersburg, London, Paris und Rom, 29. Juli 1914; Rotbuch Nr. 44. Perseus-Ausgabe S. 63
26)   Ruchti, S. 28-30. Perseus-Ausgabe S. 63-65.
27)   Ruchti, S. 30 Perseus-Ausgabe S. 65.
28)   Ruchti, S. 30-32 Perseus-Ausgabe S. 65-68.
29)   aus Der Europäer Ausgabe 9/10 aus dem Jahre 2013 auf Seite 38 unter dem Titel: Sommer 1914: Diplomatisches Tauziehen und englische Täuschungsmanöver.
30)   Ruchti, S.47. Perseus-Ausgabe S. 79.
31)   Siehe auch: Helmuth von Moltke: Betrachtungen und Erinnerungen in: Jacob Ruchti / Helmuth von Moltke: Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Basel 2001, S.110.
32)   Siehe auch: Helmuth von Moltke: Betrachtungen und Erinnerungen in: Jacob Ruchti / Helmuth von Moltke: Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Basel 2001, S.113.
33)   Markus Osterrieder: Welt im Umbruch, Stuttgart, 2014, s. 778.
34)   Rudolf Steiner: GA 24
35)   Ruchti, s. 40, Perseus-Ausgabe S. 74
36)   Terry Boardman: The Battle for the Truth about the First World War https://www.youtube.com/watch?v=_Hsb9SQ6Ayw 1:50:50
37)   Gerry  Docherty und Jim Macgregor: Verborgene Geschichte, Rottenburg, 2017, S. 360.
38)   „Die außergewöhnlichen Lebenserinnerungen des russischen Fürsten Alexis Scherbatov an eine Vergangenheit, die auch manches unserer Gegenwart erhellt. ( in „Der Europäer“, Jg. 10, Nr. 2/3 Dez/Jan. 2005/06)

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https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0201_haa&object=translation&l=de

HLKO (Haager Landkriegsordnung)

Im, nach dem 1.Weltkrieg war die HLKO noch anwendbar. Nach dem 2. Weltkrieg - nicht mehr. Das bedeutet, das wir diese Vereinbarung heute vergessen können, da es immer Staaten geben wird, bei anstehenden Konflikten, die diese Vereinbarung NICHT unterzeichnet haben. Siehe Art.2- aber darauf komme ich nach dem WK2 noch einmal drauf zurück.


https://www.extremnews.com/meinungen-kommentare/370a17896f0a02a

1920: Vertrag von Versailles – Nach dem Krieg ist vor dem Krieg

Zitat:  Das alles wurde in dem Vertrag von Versailles geregelt, der am 28. Juni 1919 unterzeichnet wurde. War denn die Übereinkunft von Versailles überhaupt ein richtiger Vertrag? Das kann man verneinen. Denn ein Vertrag wird zwischen zwei gleichberechtigten Parteien nach freien Verhandlungen abgeschlossen. Zitat Ende.


Am 11. August 1919 unterzeichnete Reichspräsident Friedrich Ebert die Weimarer Verfassung in Schwarzburg. Sie trat mit ihrer Verkündung am 14. August 1919 in Kraft (Reichsgesetzblatt 1919, S. 1383).  In dieser, sogenannten 'Verfassung' steht, das die 'Verträge' von Versailles ANERKANNT werden (Nur, weil es mir erwähnenswert erscheint).

Die Sozialdemokraten haben schon vor dem Österreicher die deutschen Völker entrechtet. Diese (Weimarer) Verfassung ist nicht für die Regierung verfasst, wie die Verfassung von 1871, sondern eine Anweisung für die Völker/Freistaaten/ Länder, wie sie sich zu verhalten hatten. Wobei auch zu bedenken wäre, ob diese 'Verfassung' von einer Nationalversammlung erstellt wurde?! UND, von wem ratifiziert? UND, 'Weimar' war nicht der Staatenbund das Deutsche Reich. Meiner Ansicht nach war 'Weimar' das Pendant zur BRvonD; oder umgekehrt; eine Staatssimulation.

Genau wie das Grundgesetz von 1949; die Anweisung der Sieger, wonach die Deutschen sich zu richten haben. Im Saarland gab es damals,1918, schon Personalausweise.

https://staatenlos.info/images/generalloesung/image009.jpg

DAS sehe ICH folgendermassen; das diese 'Ausrufung' illegal war:

Das Deutsche Reich ist (immer noch) ein STAATENBUND!  Also hätten ALLE Staaten DEM (Republik, Weimar, Regierungsform, etc.) zustimmen MÜSSEN. Haben DIE das? Darüber (Befragung, Abstimmung, ZUstimmung, REFERENDUM, der STAATSBÜRGER!) habe ich bis jetzt noch nichts gefunden.

Also hatten wir, wie in der BRD auch, eine Parteiendiktatur.

Die Globalisierung der Linken, Sozialisten ,Kommunisten, etc. hatte dort schon seine Anfänge.

Das Parteiensystem hat sich ja, wie sich 1933 (bis heute) herausgestellt hat, nicht bewährt.

Die Sozialisten, auch die NationalSozialistischeDeutscheArbeiterPartei waren Sozialisten, haben das Deutsche Reich mit Höchstgeschwindigkeit an die Wand gefahren; 1918 durch Insobordination. Historiker behaupten Sozialisten hätten ende des 1. Weltkriegs die Kriegsmaschinerie sabotiert.  Die Quelle finde ich jetzt nicht, aber da ich die Parteien alle nicht akzeptiere/anerkenne, sehe ich das mal als gegeben an.


Das heißt ja wohl, das wir seit über 100 Jahren - IMMER NOCH - im Krieg sind!?

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100 Jahre Volksabstimmung in Oberschlesien

20. März 1921: Menschenmenge in Oppeln in Erwartung der Abstimmungsresultate (Foto: Bundesarchiv Bild 146‑1985-010–10, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 de)

Am 20. März 2021 jährte sich die Volksabstimmung in Oberschlesien zum 100. Mal. Wer die damaligen Ereignisse verstehen will, muss die Geschichte der deutsch-polnischen Nachbarschaft der letzten Jahrhunderte kennen. Wohl brachte der 20. März 1921 einen einwandfreien deutschen Abstimmungssieg, aber die Zeit war doch ein sehr trauriges Kapitel der oberschlesischen Geschichte, ein Bruderkampf, der so unendlich viel Leid und Elend gebracht hat.

Am 07. Mai 1919 übergab der französische Ministerpräsident Clémencau der deutschen Delegation in Versailles die Friedensbedingungen: „Polen erhält ganz Oberschlesien mit einigen Gebieten Mittelschlesiens, die Provinz Posen und Teile von Westpreußen mit Danzig sowie von der Provinz Ostpreußen den Kreis Soldau“. Das Hultschiner Ländchen sollte der Tschechoslowakei zugesprochen werden.

Die unerwartete starke Abwehr der alteingesessenen deutschen Bevölkerung gegen die beabsichtigte Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker veranlasste die Siegermächte zur Durchführung einer Volksabstimmung in Oberschlesien. Am 23. Februar 1921 legte man den Termin der Volksabstimmung auf den 20. März 1921 fest. Die Abstimmung war ein Erfolg für die deutsche Seite: 60 Prozent stimmten für den Verbleib bei Deutschland und 40 Prozent für die Abtretung an Polen. Die Behauptung vom polnischen Charakter Oberschlesien wurde widerlegt.

Mit dem Genfer Schiedsspruch und dem Beschluss der Pariser Botschafterkonferenz vom 20. Oktober 1921 wurde dennoch die Teilung Oberschlesiens gegen den Willen der Bevölkerung und Missachtung des Selbstbestimmungsrechts festgesetzt und am 15. Mai 1922 durch das Genfer Abkommen für Oberschlesien beschlossen. Es war eine arge Enttäuschung für das ganze deutsche Volk, besonders aber für die Oberschlesier. Am 15. Juni 1922 wurde die neue Grenze mitten durch das oberschlesische Land gezogen.  Die Entscheidung und die Grenzziehung widersprach jeglichem Rechtsempfinden, jeder realen Auslegung des Rechtes auf Selbstbestimmung der Völker, es war eine Kapitulation der internationalen Wertegemeinschaft vor dem Nationalismus.

Am 30. Mai 1922 legte der Deutsche Reichstag in einer Sondersitzung durch den Reichsminister Schiffer „Rechtsverwahrung gegen die Entscheidung über Oberschlesien“ ein. Der oberschlesische Abgeordnete, Thomas Szczeponik, stellte in aller Deutlichkeit fest: „Der Völkerbundsrat hat den Willen der deutschen Mehrheit missachtet und den lebenden Organismus Oberschlesiens zerrissen.“

100 Jahre Volksabstimmung in Oberschlesien

20. März 1921: Menschenmenge in Oppeln in Erwartung der Abstimmungsresultate (Foto: Bundesarchiv Bild 146‑1985-010–10, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 de)

Am 20. März 2021 jährte sich die Volksabstimmung in Oberschlesien zum 100. Mal. Wer die damaligen Ereignisse verstehen will, muss die Geschichte der deutsch-polnischen Nachbarschaft der letzten Jahrhunderte kennen. Wohl brachte der 20. März 1921 einen einwandfreien deutschen Abstimmungssieg, aber die Zeit war doch ein sehr trauriges Kapitel der oberschlesischen Geschichte, ein Bruderkampf, der so unendlich viel Leid und Elend gebracht hat.

Am 07. Mai 1919 übergab der französische Ministerpräsident Clémencau der deutschen Delegation in Versailles die Friedensbedingungen: „Polen erhält ganz Oberschlesien mit einigen Gebieten Mittelschlesiens, die Provinz Posen und Teile von Westpreußen mit Danzig sowie von der Provinz Ostpreußen den Kreis Soldau“. Das Hultschiner Ländchen sollte der Tschechoslowakei zugesprochen werden.

Die unerwartete starke Abwehr der alteingesessenen deutschen Bevölkerung gegen die beabsichtigte Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker veranlasste die Siegermächte zur Durchführung einer Volksabstimmung in Oberschlesien. Am 23. Februar 1921 legte man den Termin der Volksabstimmung auf den 20. März 1921 fest. Die Abstimmung war ein Erfolg für die deutsche Seite: 60 Prozent stimmten für den Verbleib bei Deutschland und 40 Prozent für die Abtretung an Polen. Die Behauptung vom polnischen Charakter Oberschlesien wurde widerlegt.

Mit dem Genfer Schiedsspruch und dem Beschluss der Pariser Botschafterkonferenz vom 20. Oktober 1921 wurde dennoch die Teilung Oberschlesiens gegen den Willen der Bevölkerung und Missachtung des Selbstbestimmungsrechts festgesetzt und am 15. Mai 1922 durch das Genfer Abkommen für Oberschlesien beschlossen. Es war eine arge Enttäuschung für das ganze deutsche Volk, besonders aber für die Oberschlesier. Am 15. Juni 1922 wurde die neue Grenze mitten durch das oberschlesische Land gezogen.  Die Entscheidung und die Grenzziehung widersprach jeglichem Rechtsempfinden, jeder realen Auslegung des Rechtes auf Selbstbestimmung der Völker, es war eine Kapitulation der internationalen Wertegemeinschaft vor dem Nationalismus.

Am 30. Mai 1922 legte der Deutsche Reichstag in einer Sondersitzung durch den Reichsminister Schiffer „Rechtsverwahrung gegen die Entscheidung über Oberschlesien“ ein. Der oberschlesische Abgeordnete, Thomas Szczeponik, stellte in aller Deutlichkeit fest: „Der Völkerbundsrat hat den Willen der deutschen Mehrheit missachtet und den lebenden Organismus Oberschlesiens zerrissen.“

100 Jahre Volksabstimmung in Oberschlesien

20. März 1921: Menschenmenge in Oppeln in Erwartung der Abstimmungsresultate (Foto: Bundesarchiv Bild 146‑1985-010–10, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 de)

Am 20. März 2021 jährte sich die Volksabstimmung in Oberschlesien zum 100. Mal. Wer die damaligen Ereignisse verstehen will, muss die Geschichte der deutsch-polnischen Nachbarschaft der letzten Jahrhunderte kennen. Wohl brachte der 20. März 1921 einen einwandfreien deutschen Abstimmungssieg, aber die Zeit war doch ein sehr trauriges Kapitel der oberschlesischen Geschichte, ein Bruderkampf, der so unendlich viel Leid und Elend gebracht hat.

Am 07. Mai 1919 übergab der französische Ministerpräsident Clémencau der deutschen Delegation in Versailles die Friedensbedingungen: „Polen erhält ganz Oberschlesien mit einigen Gebieten Mittelschlesiens, die Provinz Posen und Teile von Westpreußen mit Danzig sowie von der Provinz Ostpreußen den Kreis Soldau“. Das Hultschiner Ländchen sollte der Tschechoslowakei zugesprochen werden.

Die unerwartete starke Abwehr der alteingesessenen deutschen Bevölkerung gegen die beabsichtigte Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker veranlasste die Siegermächte zur Durchführung einer Volksabstimmung in Oberschlesien. Am 23. Februar 1921 legte man den Termin der Volksabstimmung auf den 20. März 1921 fest. Die Abstimmung war ein Erfolg für die deutsche Seite: 60 Prozent stimmten für den Verbleib bei Deutschland und 40 Prozent für die Abtretung an Polen. Die Behauptung vom polnischen Charakter Oberschlesien wurde widerlegt.

Mit dem Genfer Schiedsspruch und dem Beschluss der Pariser Botschafterkonferenz vom 20. Oktober 1921 wurde dennoch die Teilung Oberschlesiens gegen den Willen der Bevölkerung und Missachtung des Selbstbestimmungsrechts festgesetzt und am 15. Mai 1922 durch das Genfer Abkommen für Oberschlesien beschlossen. Es war eine arge Enttäuschung für das ganze deutsche Volk, besonders aber für die Oberschlesier. Am 15. Juni 1922 wurde die neue Grenze mitten durch das oberschlesische Land gezogen.  Die Entscheidung und die Grenzziehung widersprach jeglichem Rechtsempfinden, jeder realen Auslegung des Rechtes auf Selbstbestimmung der Völker, es war eine Kapitulation der internationalen Wertegemeinschaft vor dem Nationalismus.

Am 30. Mai 1922 legte der Deutsche Reichstag in einer Sondersitzung durch den Reichsminister Schiffer „Rechtsverwahrung gegen die Entscheidung über Oberschlesien“ ein. Der oberschlesische Abgeordnete, Thomas Szczeponik, stellte in aller Deutlichkeit fest: „Der Völkerbundsrat hat den Willen der deutschen Mehrheit missachtet und den lebenden Organismus Oberschlesiens zerrissen.“

https://landsmannschaft-schlesien.de/100-jahre-volksabstimmung-in-oberschlesien/

100 Jahre Volksabstimmung in Oberschlesien

Am 20. März 2021 jährte sich die Volksabstimmung in Oberschlesien zum 100. Mal. Wer die damaligen Ereignisse verstehen will, muss die Geschichte der deutsch-polnischen Nachbarschaft der letzten Jahrhunderte kennen. Wohl brachte der 20. März 1921 einen einwandfreien deutschen Abstimmungssieg, aber die Zeit war doch ein sehr trauriges Kapitel der oberschlesischen Geschichte, ein Bruderkampf, der so unendlich viel Leid und Elend gebracht hat.

Am 07. Mai 1919 übergab der französische Ministerpräsident Clémencau der deutschen Delegation in Versailles die Friedensbedingungen: „Polen erhält ganz Oberschlesien mit einigen Gebieten Mittelschlesiens, die Provinz Posen und Teile von Westpreußen mit Danzig sowie von der Provinz Ostpreußen den Kreis Soldau“. Das Hultschiner Ländchen sollte der Tschechoslowakei zugesprochen werden.

Die unerwartete starke Abwehr der alteingesessenen deutschen Bevölkerung gegen die beabsichtigte Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker veranlasste die Siegermächte zur Durchführung einer Volksabstimmung in Oberschlesien. Am 23. Februar 1921 legte man den Termin der Volksabstimmung auf den 20. März 1921 fest. Die Abstimmung war ein Erfolg für die deutsche Seite: 60 Prozent stimmten für den Verbleib bei Deutschland und 40 Prozent für die Abtretung an Polen. Die Behauptung vom polnischen Charakter Oberschlesien wurde widerlegt.

Mit dem Genfer Schiedsspruch und dem Beschluss der Pariser Botschafterkonferenz vom 20. Oktober 1921 wurde dennoch die Teilung Oberschlesiens gegen den Willen der Bevölkerung und Missachtung des Selbstbestimmungsrechts festgesetzt und am 15. Mai 1922 durch das Genfer Abkommen für Oberschlesien beschlossen. Es war eine arge Enttäuschung für das ganze deutsche Volk, besonders aber für die Oberschlesier. Am 15. Juni 1922 wurde die neue Grenze mitten durch das oberschlesische Land gezogen.  Die Entscheidung und die Grenzziehung widersprach jeglichem Rechtsempfinden, jeder realen Auslegung des Rechtes auf Selbstbestimmung der Völker, es war eine Kapitulation der internationalen Wertegemeinschaft vor dem Nationalismus.

Am 30. Mai 1922 legte der Deutsche Reichstag in einer Sondersitzung durch den Reichsminister Schiffer „Rechtsverwahrung gegen die Entscheidung über Oberschlesien“ ein. Der oberschlesische Abgeordnete, Thomas Szczeponik, stellte in aller Deutlichkeit fest: „Der Völkerbundsrat hat den Willen der deutschen Mehrheit missachtet und den lebenden Organismus Oberschlesiens zerrissen.“

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Bis heute ungesühnt: Polens bestialische Verbrechen an Deutschen in Oberschlesien

https://www.anonymousnews.org/hintergruende/polens-verbrechen-an-deutschen-in-oberschlesien/